Hier noch einmal für alle ganz deutlich: FAKT & FAKE zur Entwurmung
1. JA, Parasiten sind eine Erkrankung, die behandelt werden muss. Die Würmer beißen Löcher in den Darm, führen u.a. zum Leaky-Gut-Syndrom, stören die Verdauung, sind ansteckend und gefährlich für Mensch (als Fehlwirt) und Tier.
NEIN, prophylaktisch eingesetzte Wurmkuren schädigen NICHT die Darmflora, machen NICHT krank und führen NICHT zu Allergien.
2. JA, Wurmkuren sind wichtig und das einzige, was nachweislich sicher gegen Würmer hilft.
NEIN, Kokosflocken, Papayakerne, Homöopathie, Kräuter, Öle oder in die Hände klatschen hilft NICHT zuverlässig gegen Darmparasiten.
3. JA, Kotuntersuchungen sind sinnvoll, um eine Verwurmung nachzuweisen bzw. den Erfolg einer Wurmbehandlung zu überprüfen..
NEIN, Kotuntersuchungen sind NICHT sinnvoll um eine Wurmfreiheit nachzuweisen.
4. JA, eine gute, ausgewogene, gesunde Ernährung für Hunde und Katzen ist wichtig.
NEIN, die Ernährung hat so gut wie NICHTS mit einer Verwurmung zu tun.
5. JA, eine Darmsanierung bei Tieren ist oft eine gute Sache, um das Mikrobiom aufzubauen oder zu stärken, besonders nach der Gabe von Antibiotika.
NEIN, eine Darmsanierung hilft NICHT bei Parasitenbefall.
6. JA, verantwortungsvolle Tierärzte empfehlen vorbeugende Parasitenbehandlungen je nach Haltung (drinnen/draußen) und lokalen Gegebenheiten (Stadt/Land).
NEIN, Tierärzte verdienen sich NICHT dumm und dämlich an einer Wurmkurtablette für unter 3,- €.
7. JA, es ist richtig, dass wir durchaus empfehlen z.B. Katzen, die regelmäßig viele Mäuse fangen, oder wenn Kleinstkinder im Haus sind, Tiere monatlich zu entwurmen.
NEIN, wir empfehlen NICHT, jedes Tier grundsätzlich und grundlos alle 4 Wochen zu entwurmen, sondern je nach Alter, lokalen Gegebenheiten, Erfahrung, Befunde, Infektionsdruck und Diagnosen gezielt und individuell.
8. JA, es gibt ein tiermedizinisches Gremium, welches wissenschaftlich fundierte Richtlinien für die Entwurmungsstrategie herausgibt, überprüft, überarbeitet und ggf. ändert (
ESCCAP), an welchen sich die Tierärzte orientieren sollten.
Schutzimpfungen sind lebensrettend
Genauso verhält es sich mit dem vermehrten Auftreten von sog. „Impfgegnern“.
Oftmals wird einfach vergessen, wie segensreich und erfolgreich die Impfungen in den letzten 100 Jahren gewesen sind.
Es gibt in Deutschland so gut wie keine Kinderlähmung mehr, keine Pocken, kaum noch Masern oder andere schwere „Kinder-„Erkrankungen – WEGEN der Impfungen!
Es gibt in Deutschland auch bei Tieren keine (terrestrische) Tollwut mehr – WEGEN der Impfungen!
Viele lebensbedrohliche Erkrankungen von Menschen und Tiere kommen in Deutschland so gut wie nicht mehr vor, weil ein Impfschutz vorhanden ist.
Natürlich ist eine Impfung eine Belastung für das Immunsystem (das ist ja genau der Sinn einer Impfung) und natürlich kann es mal zu lokalen Reizungen oder anderen Nebenwirkungen kommen.
Doch das ist alles überhaupt kein Vergleich zu den Schäden, die eine Krankheit auslöst, wenn nicht geimpft wird.
Das Impfschema für Tiere wird von der zuständigen Stelle (
Stiko-Vet) jährlich angepasst. Immer aktualisiert durch neue Untersuchungen und Forschung.
Die Impfabstände sind geändert worden, die empfohlen (CORE-) Impfungen werden geändert, der aktuelle Infektionsdruck wird berücksichtigt und die Impfstoffe werden überarbeitet, damit so weinig wie möglich Zusatzstoffen verwendet werden müssen.
Gerade für Katzen z.B. gibt es einen speziellen Impfstoff, der so gut wie keine zusätzlichen Substanzen außer Wasser, Impfstoff und ein paar Mineralien enthält (Purevax).
JA – Impfungen sind lebensrettend
JA – Krankheiten gegen die geimpft wird, sind lebensbedrohend
JA – Nebenwirkungen können auftreten, wie bei jeder medizinischen Behandlung
NEIN – Impfstoffe enthalten keine geheimen Zusätze, machen nicht krank und sind nicht gefährlich
Floh- und Zeckenmittel
Dazu habe ich
HIER schon einmal einen längeren Blogartikel geschrieben und möchte nicht alles wiederholen.
JA – ich empfehle sowohl für Hunde als auch für Katzen eine kontinuierliche Floh- und Zeckenprophylaxe über 12 Monate im Jahr
JA – Erkrankungen durch von Zecken übertragbare Erreger werden immer häufiger, auch in Norddeutschland (
s. Blogartikel hier)