Im Oktober 2022 wird es voraussichtlich eine neue Gebührenordnung für Tierärzte geben. An diese sind dann wir verpflichtet uns zu halten.
Da die GOT ein Bundesgesetz ist, gibt es letztlich keinen Entscheidungsspielraum bei der Gestaltung unserer Preise in der Tierarztpraxis.
Auch wenn das vielleicht im Zuge der allgemeinen Inflation und des Preisanstieges in vielen Bereichen zum falschen Zeitpunkt kommt (zumindest vielleicht aus Sicht der Tierhalter), so war eine Anpassung der Preise für tierärztliche Behandlungen seit langem überfällig.
2017 wurde damit angefangen diese neue GOT anhand eines Gutachtens zu überarbeiten und zu modernisieren / aktualisieren. (Link zum Gutachten und Quelle des obigen Bildes)
Wie in der obigen Grafik zu sehen ist, befinden wir uns mit der diesjährigen Anpassung der Preise auf dem Stand der allgemeinen Kostensteigerung in Tierarztpraxen immer noch erst auf dem Niveau von 2012!
Dabei ist die ganz aktuelle Preisentwicklung bei den Rohstoffen, der Energie und der Löhne noch gar nicht mit eingerechnet.
Hier ein sehr gut geschriebener Blogartikel von meinem Kollegen zu diesem Thema: Hier klicken
Tipp 1: Nutzen Sie die Gelegenheit planbare tierärztliche Leistungen noch vor dem Oktober erledigen zu lassen, denn die GOT gilt dann von einem Tag zum anderen, ohne langsame Anpassung oder Übergangsfristen.
Tipp 2: Ärgern Sie sich nicht über die Kosten, sondern freuen Sie sich lieber darüber, dass Sie immer noch ca. 20% weniger zahlen müssen, als wir Tierärzte eigentlich verdienen müssten.
Tierarzt zu sein ist für jede/n praktizierenden Tierarzt nicht nur ein Beruf, sondern immer auch eine Berufung.
Jeder Tierarzt engagiert sich für das Tierwohl – bis zu gewissen Grenzen.
Auch als Tierarzt kann ich nicht mehr verlangen, als es im Gesetz steht, auch, wenn es für das Tierwohl besser wäre.
Als Tierarzt kann ich z.B. nicht die Qual-Zucht von bestimmten Rassen unterbinden, solange der Gesetzgeber das zulässt.
Als Tierarzt kann ich niemanden dazu zwingen z.B. seinem Hund die dringend benötigten Herzmedikamente zu verabreichen oder die eigenen freilaufenden Katzen zu kastrieren und chippen zu lassen.
Immer mehr Kleintier-Kliniken geben ihre Klinikzulassung zurück, da sie den verpflichtenden 24 Std. Notdienst nicht aufrecht erhalten können, ohne gegen arbeitsrechtliche Vorschriften zu verstoßen. Eine Ausnahmeregelung wird von der Politik bisher abgelehnt.
Die einzige Person, für die die Arbeitszeitgesetze nicht gelten, sind die selbstständigen Tierärzte in eigener Praxis, so wie ich. Während also große Tierkliniken mit über 30 angestellten Tierärzten keinen 24-Stunden-Notdienst mehr machen, muss ich das als „Einzelkämpfer“ sehr wohl.
Die meisten Menschen, die eine gesetzliche Krankenversicherung haben, wissen gar nicht, wie teuer „Medizin“ eigentlich ist. Oft genug wird beim „Land“-Tierarzt eine 5-Sterne Ausstattung erwartet und eine 5-Sterne Behandlung verlangt, aber man ist nur bereit Jugendherbergspreise dafür zu zahlen.
Auch die Behandlung von Fundtieren, verletzten Wildtieren und ähnlichem wird natürlich gerne von einer Tierarztpraxis übernommen, doch nicht umsonst. Wenn kein Halter oder keine staatliche Stelle dafür aufkommt, steht der Finder/Bringer in der Pflicht.
Nicht jede ländliche Tierarztpraxis ist ausgestattet wie eine Tierklinik. Einige Dingen können einfach nicht geleistet werden, selbst wenn es ein lebensbedrohlicher Notfall ist. Andere Wünsche könnten vielleicht erfüllt werden, doch ist das wirklich für das Tier sinnvoll und Lebensqualität steigernd, oder ist das nur für den Tierbesitzer wichtig?
Die bürokratischen Auflagen werden immer irrsinniger, das Anspruchsdenken einiger Tierbesitzer immer anstrengender, die Anzahl der Haustiere immer mehr, die Beratungstätigkeit für völlig unbedarfte Neu-Tierhalter immer aufwendiger und die diagnostischen bzw. therapeutischen Möglichkeiten immer komplizierter.
Das völlig falsche Einschätzen einer Notsituation, bzw. der irrationale Egoismus führt vermehrt dazu, dass Tierärzte mitten in der Nacht wegen eines Wurmbefalls aus dem Bett geklingelt werden.
Es häufen sich sogar Fälle von tätlichen Angriffen auf Tierärzte und tierärztliches Personal.
Alle diese Gründe führen immer mehr dazu, dass die Belastungsgrenze von vielen Tierärzten längst überschritten ist, von einer wirklichen Work-Life-Balance einmal ganz zu schweigen.
Und bevor der Tierarzt komplett aus den Latschen kippt, einen Burnout bekommt, krank wird, oder Selbstmord (s. Artikel) begeht, ist oft die einzige Lösung, zumindest einen Aufnahme-stopp für Neukunden zu verhängen.
Das macht der Tierarzt nicht, weil er plötzlich nicht mehr den kranken Tieren helfen will, sondern weil er sich selbst schützen muss, denn wenn er komplett ausfällt, ist keinem Tier geholfen.
Auch hier bei uns im Landkreis Lüchow-Dannenberg scheinen einige Tierarztpraxis ihr arbeitstechnisches, organisatorisches und persönliche Limit erreicht zu haben und die Corona-Schutz-Maßnahmen machen es auch nicht einfacher.
Bei uns haben wir noch ein kleines Kontingent an freien Kapazitäten auch für Neukunden. Schauen Sie gerne in unsere Online-Terminverwaltung und buchen Sie einen Termin zu den üblichen Sprechzeiten.
Für OP´s und Termine außerhalb der Sprechzeiten sowie für (echte) Notfälle sind wir meistens telefonisch zu erreichen
Nächstes Jahr gibt es die „Tierarztpraxis GOY“ seit genau 60 Jahren und ich bin dann seit genau 30 Jahren Tierarzt und verheiratet. Vielleicht ist das mal ein Grund zum Feiern …
Seit einigen Wochen läuft unsere online Terminanmeldung und wird sehr gut angenommen.
Für alle Tierarztbesuche, die nicht super eilig sind, können Sie jetzt mit einer Vorlaufzeit von nur noch einer Stunde (NEU!) online einen Termin vereinbaren.
Hierfür ist die online Terminvergabe NICHT geeignet:
Hierfür bitte nach wie vor telefonische Anmeldung.
Für die online Terminanmeldung gehen Sie bitte wie folgt vor:
Als zweite Neuerung habe ich einmal alle Flyer, die ich auch in der Praxis verteile als PDF-Download im Bereich Q & A bzw FAQ.
Darunter sind die Themen: Tumortherapie, Geriatrie, Durchfall, Vorbeugung und Bioresonanz.
Weitere Infos hier: