September 25, 2024

Auwaldzecke und damit Babesiose auch hier immer häufiger!


Auwaldzecken und damit Babesiose auch hier immer häufiger!


Babesiose beim Hund ist eine durch Protozoen (Babesia canis) verursachte Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie wird auch als „Hundemalaria“ bezeichnet. 

Die wichtigsten Symptome und Diagnosemethoden zur Erkennung einer Babesiose beim Hund sind:

1. Klinische Symptome:

  • Fieber: Meist hohes Fieber, oft über 40°C.
  • Schwäche und Müdigkeit: Der Hund wirkt lethargisch und hat weniger Energie und keinen Appetit.
  • Anämie (Blutarmut): Blasse Schleimhäute (Zahnfleisch, Augenlider), schneller Herzschlag.
  • Gelbsucht (Ikterus): Gelbliche Verfärbung der Schleimhäute und Haut durch die Zerstörung roter Blutkörperchen.
  • Dunkler Urin: Durch den Abbau der roten Blutkörperchen wird Hämoglobin freigesetzt, was zu einem braun-rötlichen Urin führen kann.
  • Erbrechen und Durchfall: Magen-Darm-Symptome können auftreten.
  • Appetitlosigkeit: Hunde fressen oft schlechter oder gar nicht.
  • Neurologische Symptome: In schweren Fällen können Krämpfe oder Lähmungen auftreten.
  • Variation: Die Schwere und die Schnelligkeit sowie die Erkennbarkeit der Symptome variiert sehr stark, da die Babesien unterschiedlich virulent sind.

2. Diagnosemethoden:

  • Blutuntersuchung (Mikroskopie): Die Babesien können unter dem Mikroskop in den roten Blutkörperchen sichtbar gemacht werden.
  • PCR-Test: Molekulare Tests wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sind sehr sensitiv und können Babesia-DNA nachweisen.
  • Blutbild: Eine Anämie, Thrombozytopenie (niedrige Blutplättchenzahl) und veränderte Leber- und Nierenwerte sind typische Laborveränderungen.
  • Serologische Tests: Antikörpertests können eine Babesiose-Infektion nachweisen, sind jedoch nicht immer so präzise wie PCR-Tests.

3. Zeckenbiss-Geschichte:

Da Babesiose durch Zecken, insbesondere die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), übertragen wird, ist eine Zeckenbiss-Geschichte ein wichtiger Hinweis. Hunde, die in Zeckenregionen unterwegs sind oder kürzlich gebissen wurden, sind gefährdeter.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an Babesiose erkrankt sein könnte, ist es wichtig, ihn schnellstmöglich zu einem Tierarzt zu bringen, da die Krankheit unbehandelt lebensbedrohlich sein kann.


Babesiose beim Menschen kommt vor, es ist jedoch eine anderen Babesien-Art.
–> Infektionen mit Babesia canis sind beim Menschen bisher nicht bekannt. Babesien sind bezüglich ihres Vektors und ihrer Säugetierwirte im Allgemeinen hoch wirtsspezifisch.

4. Behandlungsmöglichkeiten:

Eine symptomatische Behandlung besonders der Anämie muss in jedem Fall vorgenommen werden.
Zudem gibt es ein spezielles Antibiotikum zur Behandlung. Allerdings muss die Behandlung über 4 Wochen erfolgen.

Es gibt jetzt ein zugelassenes Antiprotozoikum zur Injektion beim Tierarzt. Dieses Medikament ist allerdings mit „Vorsicht“ zu nutzen und sollte nur bei definitiv nachgewiesener Babesien-Infektion angewendet werden.

4. Vorbeugung:

Die einzige sinnvolle Vorbeugung / Prophylaxe ist die kontinuierliche und lückenlose Behandlung von Hunden und Katzen mit Antiparasitika / Floh- & Zeckenmitteln. 

Wichtig ist, dass diese immer den angegeben Wirkstoffspiegel haben, da es entscheidend ist, wie schnell Zecken (& Flöhe) abgetötet werden. 
Eine Übertragung der Erreger nach dem Biss erfolgt nach 12 bis 48 Stunden.

Bleibt z.B. ein 3-Monats-Mittel vier Monate oder länger auf dem Tier, ohne aufgefrischt zu werden, verlängert sich die Zeit vom Biss bis zum Tot der Zecke (Speed of kill) erheblich und damit erhöht sich die Möglichkeit einer Infektion mit Babesien, Borrelien etc. dramatisch!

Wir empfehlen für Hunde den neuen 12-monatigen Ekto-Parasitenschutz per Injektion!

(Es gibt auch eine Schutzimpfung gegen Babesien, jedoch nicht in Deutschland. Die Impfung schützt nicht gegen die Infektion, soll aber die schwere der Erkrankung mindern.)


Quellen der Bilder und weitere Artikel zu dem Thema Parasiten bei Tieren:



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Tags

Anämie, Auwaldzecke, Babesien, Babesiose, Blutarmut, Dermacentor, DocGoy, Flohmittel, Hundemalaria, Lüchow-Dannenberg, Zecken, Zeckenmittel


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