Natürlich ist im Bereich Tierschutz noch viel zu tun an allen Ecken und Enden.
Nicht nur weltweit sondern auch hier in Deutschland. Auch, wenn sogar die Bundestagswahl unter dem Motto stand: „Jetzt mehr Tierschutz“.
Die einen retten Hunde und/oder Katzen aus Rumänien oder Mallorca, die anderen setzen sich gegen Massentierhaltung ein und wieder andere treffen die persönliche Entscheidung, vegetarisch oder vegan zu leben.
Man kann sich nicht für alles engagieren und einsetzen. Jeder muss seine eigenen Prioritäten wählen.
Wir hier bei uns in der Kleintier-Praxis Gusborn versuchen vor allem dort aktiv zu werden, wo es in unserem Einflussbereich ist.
Kastration und Kennzeichnung aller freilaufenden Katzen & Kater
Registrierung aller gechippten Tiere durch unsere Programm-Verknüpfung mit Tasso
Aufklärung, was die richtige Hunderasse für die jeweilige Lebenssituation ist und vor allem auch Aufklärung über die schweren chronischen gesundheitlichen Behinderungen von fehlgeleiteten Züchtungen („Defektzucht“).
Unterstützung der Aktion „Impfen für Afrika“ von „Tierärzte ohne Grenzen e.V.“
Wir wünschen Euch und Ihnen allen einen tierlieben „Welt-Tierschutz-Tag“, Gesundheit für Ihre eigenen Tiere und Sensibilisierung für die Herausforderungen, die wir auch im Bereich Tierschutz immer noch haben.
Ein guter Tag für die Antibiotikaresistenz-Bekämpfung
Antibiotikaverbot für Tiere im EP abgelehnt
„Mit dem heutigen Mehrheitsvotum des EU-Parlaments für den Delegierten Rechtsakt (DR) der Kommission über‚ Kriterien für die Einstufung antimikrobieller Mittel, die für die Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen vorbehalten sind‘, wird Europa führend in der Welt bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen“, zeigt sich Dr. Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), hocherfreut über das Abstimmungsergebnis.
Der wissenschaftlich fundierte und ausgewogene DR leistet einen massiven Beitrag für die Humangesundheit im Sinne des One-Health-Ansatzes. Er spielt Human- und Tiergesundheit nicht gegeneinander aus, sondern ermöglicht einerseits eine flexible Reaktion auf Veränderungen der Resistenzsituation, stellt aber andererseits auch sicher, dass alle kranken Tiere weiterhin adäquat mit einer ausreichenden Anzahl von in der Tiermedizin zugelassenen Antibiotika behandelt werden können.
Dafür hatte sich der bpt vehement mit seiner öffentlichen Kampagne eingesetzt. Rund 650.000 Tierärzte/innen und Tierhalter/innen haben mit Ihren Unterschriften zu dem großen Erfolg beigetragen. Mit ihrer sehr eindeutigen Entscheidung haben die EU-Parlamentarier heute die Position des bpt bestätigt.
Tierärzte stehen schon seit Jahren unter extremer Überwachung, was den Gebrauch von Antibiotika angeht und der Einsatz dieser Medikamente beim Tier hat sich in den letzten Jahren halbiert.
Ein generelles Verbot wäre das Todesurteil für viele kranke Tiere, Haustiere und Nutztiere, gewesen.
Die Resistenzprobleme haben nur zu einem kleinen Teil Ihre Ursachen in der sog. „Massentierhaltung“ oder überhaupt in der Anwendung von Antibiotika bei Tieren.
Wann hat Ihr Hausarzt, BEVOR er ihnen einfach ein Antibiotikum verschrieben hat, einen Resistenztest bei Ihnen angefertigt oder in Auftrag gegeben? In der Tierarztpraxis ist das übliche Praxis und teilweise gesetzlich vorgeschrieben!
EU will weitreichendes Antibiotikaverbot für Tiere – Gefahr für unsere Tiere
Durch die, im Grunde richtige, neue EU-Arzneimittelrichtlinie werden viel zu weitgehende Einschränkungen in der Verwendung von Antibiotika auch bei Haustieren (Hunden, Katzen, Pferden, Kaninchen, Hamster etc.) erlassen.
Dieses hat zur Folge, dass einige Krankheiten gar nicht mehr, auch nicht durch Ausnahmeregelungen, behandelt werden können.
Die Hauptursache der Verbreitung von Resistenzen und MRSA-Keimen liegt bei weitem nicht in der Tierhaltung, sondern in Krankenhäusern und Arztpraxen.
Doch anstatt diese Probleme anzugehen, gerät die Landwirtschaft und die tierärztlich verordneten und angewendeten Antibiotika unter Generalverdacht.
Das führt dann zu solchen unsinnigen und völlig über das Ziel hinausschießenden Verordnungen, die de facto dazu führen, dass Hunde und Katzen sterben werden, weil es keine zugelassenen Medikamente mehr gibt.
Ein sinnvoller und maßvoller Umgang mit antimikrobiellen Wirkstoffen ist unerlässlich. Doch gerade in der Tiermedizin ist in den letzten Jahren ein massiver struktureller Wandel eingetreten, der zu einer starken Minimierung der Antibiotikamenge sowohl in der Nutzer- als auch in der Hobbytierhaltung geführt hat.
Resistenzteste auf Wirkung der Antibiotika bei bakteriellen Erkrankungen sind in der Tiermedizin z.B. vorgeschrieben.
Wann hat Ihr Hausarzt das letzte mal, falls überhaupt, bei einer Infektion einen Resistenztest gemacht, bevor er Ihnen Antibiotika verschrieben hat?
Gesetzliche Regelungen sind richtig und wichtig, bestimmte neue Generationen von Antibiotika sollten der Humanmedizin für Notfälle vorbehalten sein, doch eine so weite Einschränkung der Anwendung wird unabsehbare Folgen für die Gesundheit der Haustiere haben und alleine ist schon aus Tierschutzgründen abzulehnen.