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So verhalten Sie sich in Notfallsituationen!


So verhalten Sie sich in Notfallsituationen!


Unfälle, Vergiftungen, Insektenstiche oder eine Magendrehung – im Laufe ihres Lebens können unsere geliebten Haustiere an Erkrankungen leiden, die ein beherztes und zügiges Eingreifen durch Sie als Tierbesitzer erfordern!
Deshalb zeigen wir Ihnen zum heutigen internationalen Tag der Ersten Hilfe die wichtigsten Maßnahmen für den Notfall:

1. Ruhe bewahren und für Sicherheit sorgen

Tiere, die unter Schock stehen oder unter Schmerzen leiden können unkontrolliert zubeißen. Versuchen Sie deshalb Ruhe auszustrahlen, um Ihr Tier zu beruhigen und achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit.

2. Sofort handeln

Versuchen Sie Ihr Tier schnellstmöglich zu stabilisieren! Verständigen Sie anschließend Ihren Tierarzt, damit dieser erste Vorkehrungen treffen kann.

3. Erste Hilfe Maßnahmen

Überprüfen Sie die Vitalfunktionen Ihres Tieres. Dazu gehört die Kontrolle der Atmung, Schleimhäute, Herzfrequenz sowie des Pupillen- und Lidreflexes. Größere Wunden sollten mit sterilen Mullkompressen abgedeckt und starke Blutungen durch das Ausüben von Druck gestillt werden.


4. Zum Tierarzt fahren

Machen Sie Ihr Tier transportfähig und fahren Sie vorsichtig zu Ihrem Tierarzt. Außerhalb der regulären Sprechzeiten bieten sowohl Tierkliniken als auch abwechselnd Praxen Notdienste an.
oder bei uns anrufen:

Allgemein gilt:

Informieren Sie sich bereits vor dem Eintreffen eines Notfalls umfassend über Erste Hilfe Maßnahmen und halten Sie die Nummer Ihres Tierarztes immer griffbereit. Laden Sie dafür einfach unseren Notfallpass herunter und tragen Sie alle wichtigen Daten Ihres Tierarztes und Ihres Haustieres ein.


Zusätzlich finden Sie untenstehend einige Produktempfehlungen, die Sie optimal bei der Versorgung kleinerer Wunden unterstützen.

Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken wünscht Ihnen

Ihr Team von DocGoy und Tierarzt24


Weitere Hinweise:

Elektrolytmangel beim Pferd 🐴


🐴 Elektrolytmangel beim Pferd


Warme Außentemperaturen, Turniere oder intensives Training bringen Ihr Pferd ordentlich ins Schwitzen!

Dabei verliert es nicht nur Flüssigkeit – auch wichtige Elektrolyte gehen verloren. Der erste Hinweis für einen Elektrolytmangel ist meist eine verringerte Leistungsfähigkeit. Je größer der Verlust, desto gravierender sind auch die Folgen: Es kann zu Muskelverspannungen, Krämpfen und im schlimmsten Fall zum Kreislaufversagen kommen.

Daher ist es zu dieser Jahreszeit besonders wichtig, Ihrem Pferd ausreichend Elektrolyte in Form von hochwertigem Heu, ausreichend Wasser und einem Salzleckstein zur Verfügung zu stellen. Bei erhöhtem Bedarf – vor allem durch vermehrtes Schwitzen – eignen sich spezielle Mineralfuttermittel mit reichlich Natrium, Chlorid, Kalium, Kalzium und Magnesium zur optimalen Elektrolytversorgung Ihres Pferdes. 

Weitere Artikel zu Pferden:

Vergiftung einer Katze mit alpha #Chloralose (schon wieder)

Ergänzungen vom 17.05.2020

Vergiftung mit Chloralose bei einer Katze

Lange hatten wir Ruhe, doch jetzt ist schon wieder ein Fall aufgetreten


War jedoch zum Glück nicht ein so ganz schwerer Fall.
Leichte Untertemperatur, Miosis, Zuckungen und Apathie in Seitenlage.
Zum Glück keine extreme Untertemperatur, und keine Lähmung von Schluck- und Blasenreflex. 
Kann heute schon wieder nach Hause nach stationärer Aufnahme und symptomatischer Behandlung.

Hinweis: Auch beim Hund gibt es natürlich Vergiftungserscheinungen, die jedoch nicht so ausgeprägt sind und vor allem muss – besonders bei großen Hunden – die Menge an Gift deutlich höher sein, als bei Katzen. In unserer Praxis hatten wir selbst noch keine Vergiftungen durch alpha Chloralose beim Hund.
Hier (hier klicken) gibt es einen Bericht von 2009 mit einer Vergiftung bei sehr kleinen und leichten Hunden. Die Befürchtung ist, dass demnächst auch für „Mini-Hunde“ deutlich mehr Vergiftungsfälle auftreten werden.


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Ergänzungen vom 30.01.2020

Schon wieder …

Immer mehr Fälle von Vergiftungen bei Katzen durch einen neuen Mäuse- & Rattenköder.
Wahrscheinlich nehmen die Katzen den Giftstoff sogar direkt auf und nicht nur indirekt über Mäuse.
Wir haben jetzt Fälle aus Damnatz, Siemen, Zadrau, Streetz und Quickborn.

Wie sehen die Vergiftungserscheinungen aus?

Das erste, was man sieht ist „Ataxie“.
Die Katze torkelt, kann nicht mehr Stehen oder Laufen, fällt wieder um.
Man könnte an Schwäche, Lähmungen oder einen Autounfall denken.
Das tritt plötzlich auf und dann sollte auch schon der Tierarzt angerufen werden.



Danach folgt die „Hypothermie“:
Die Körpertemperatur sinkt ab – bis auf Werte von unter 32°C. Die Katze wird kalt und stirbt, wenn nichts gemacht wird.
Zudem können Miosis und spontane Hanrblasenentleerung am Anfang festgestellt werden.

Zusätzlich noch „Hyperästhesie“:
Das ist eine Übererregbarkeit der Sinne besonders der Haut. Also ein Zusammenzucken bei Berührung. Das ist ein ziemlich typisches Anzeichen, welches bei einem Schädel-Hirn-Trauma sehr selten auftritt. Aber auch auf Geräusche reagieren diese Tiere mit verstärkter Kranmpfneigung / Zittern.

Das endet dann in allgemeinen „Konvulsionen“:
Also generalisierten Krampfanfällen.

Als Letztes kommt „Apathie“, „Stupor“ und „Koma“:
Das bedeutet nicht ansprechbar auf Reize, Bewegungslosigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit und dem Erliegen kommen des Schluckreflexes und der Blasenfunktion.

Die Zeit vom Aufnehmen des Giftes bis zum Auftreten erster Vergiftungserscheinungen scheint bei 15 – 30 Minuten zu liegen, es geht als ziemlich schnell.


Je früher das Tier vom Tierarzt behandelt wird, desto besser sind die Überlebensaussichten.

1. Wärme (Sofort Wärmflasche selbst machen!)
Ab hier nur vom Tierarzt:
1. Evtl. ein Erbrechen durch Medikamente auslösen
2. Förderung der Giftausscheidung (Nierenanregung / Bindung der Giftstoffe im Darm)
3. Flüssigkeitsinfusionen (DTI)
4. Behandlung der Krämpfe
5. Zwangsfütterung und manuelle Blasenentleerung
6. Ruhe, dunkel, reizarm und mit Wärmedecke

Sollten Sie direkt gesehen haben, wie Ihre Katze die schwarze Paste aufleckt, kann auch noch das Auslösen von Erbrechen zum Ziel führen.
–> KEIN Salzwasser oder sonst. Hausmittel, sondern vom Tierarzt mit einem speziellen Medikament!

Meistens kommt man jedoch zu spät, denn wenn die Katze schon Symptome zeigt, also Verhaltensänderungen aufweist, wirkt das Gift schon.

Es gibt kein gezieltes Gegenmittel. Man kann nur symptomatisch behandeln. Meistens verschlechtert sich der Zustand trotz Behandlung erst noch bis zur „Koma-Stufe“.
Die Tiere müssen in ruhiger Umgebung beobachtet und vom Tierarzt gezielt behandelt werden. Dann haben sie nach unseren bisherige Erfahrungen eine gute Überlebenschance. 

Nach 2 bis 3 Tagen intensiver Behandlung (s.o.), wenn das Gift den Körper wieder verlassen hat, oder vom Körper abgebaut worden ist, geht es den Tieren meistens wieder gut und es scheint bisher keine Folgeschäden zu geben.

Wie sieht das Gift aus?

Es scheint eine schwarze wohlschmeckende Paste zu sein.
Der Gift-Wirkstoff heißt „α-Chloralose“ (alpha-Chloralose).

Die Verpackung s. Bild: (gibt es z.B. bei der Saatbau in Dannenberg)


Raus die Maus …
und Aus die Katze!
sicher – sauber – zuverlässig –
und bringt Katzen um!

Was können Sie machen?

1. Verwenden Sie selbst nicht dieses Gift oder wenn, dann nur in geschlossenen Räumen, so wie es in der Beschreibung auch steht.

2. Wenn Sie ein Tier mit den oben genannten Symptomen finden, sofort Wärmflasche machen und ab mit Tier und Wärmflasche zum Tierarzt

3. Sprechen Sie Freunde, Nachbarn und alle in der Umgebung darauf an, damit die Giftquelle gefunden und beseitigt werden kann und evtl. weitere Vergiftungen von Katzen (und Hunden) vermieden bzw. wenigstens schnell erkannt werden.

4. Sammeln Sie alle verendeten Kleinnager ein, die in der Nähe des Köders liegen bzw. hindern Sie die Mäuse & Ratten daran, aus dem Raum zu flüchten.

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Nach Rücksprache mit dem Unternehmen wurde darauf hingewiesen, dass sich alle Vergiftungen nur durch unsachgemäßen Gebrauch der Köder ereignet haben. Was wohl auch stimmt. Dennoch wäre meines Erachtens ein deutlicherer Warnhinweis über die schwere Giftwirkung auf Hunde und Katzen angebracht.

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Ergänzungen:


1) Facebook-Artikel einer Tierklink genau zu diesem Thema:
https://www.facebook.com/tierklinik.im.tierzentrum/posts/2567635470117728

2) Wie die Herstellerfirma Neudorff zu diesem Thema Stellung nimmt, lesen Sie hier:
https://www.neudorff.de/rat-service/forum/indoor-archiv/ungeziefer/betreff-ihrer-auskunft-ungiftigkeit-von-alpha-chloralose-fuer-katzen-und-hunde-31953/thema.html?fbclid=IwAR2JA9bzVjdHf3FoyYpxiuObbLGsQMaNuzpdDgOzeyvrgLV8G9T7R9wfDtY (Dieser Link führt auf eine Fehlerseite – Die Firma Neudorff hat gar keine Infos mehr zu a-Chloralose. Ich habe eine Alternativ-Seite verlinkt.))

3) letale (tödliche) Dosis: 
100 g Köder 4,4% = 4,4 g α-Chloralose –> 4400 mg
Die minimale letale Dosis für die Katze: ca. 100 mg/kg
–> für eine 4 kg Katze ist die minimale (kleinste) letale ( = tödliche) Dosis: 400 mg / Tier
–> das sind nur etwa 10 g Giftköder
–> das bedeutet etwa einen Teelöffel voll oder ein bis Mäuse mit der Köderpaste im Magen



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Hinweis: Weitere Expertenvideos zu verschieden Katzen-Themen!


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Vorheriger Artikel:


(https://tierarzt-gusborn.blogspot.com/2019/12/achtung-gift-gefahrlich.html)


Wir haben im letzten Monat 3 Katzen mit schweren Vergiftungen durch dieses neue Mäuse- und Rattengift in der Praxis gehabt.

Das GIFT ist frei verkäuflich praktisch ohne deutlich sichtbare Warnhinweise.


Anscheinend wird der Giftstoff – eine schwarze Paste – sogar direkt von den Katzen aufgenommen und nicht nur indirekt über vergiftete Mäuse oder Ratten.

Die Katzen kommen zu uns mit schwerer Untertemperatur (normal 38,5°C – ein Patient lag sogar nur bei 32° C), Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit und gleichzeitigen peripheren Krampfanfällen.
Eine gezielte Behandlung oder ein Gegenmittel gegen den Wirkstoff „α-Chloralose“ gibt es nicht.

Die Therapie ist langwierig und ungewiss. Bisher haben wir zum Glück alle Patienten durchbekommen. Man kann nur versuchen die Tiere symptomatisch zu behandeln und sie so lange am Leben zu erhalten, bis das Gift wieder aus dem Körper ist.

Das bedeutet vor allem Wärme, etwas gegen die Krämpfe geben künstliche Ernährung / Infusion und Anregung der Ausscheidung über die Niere.



Sollten Sie ein Tier in diesem Zustand vorfinden, dann ist die 1. Maßnahme eine Wärmflasche und und dann zum Tierarzt.


Hinweis zu dem Giftstoff: https://www.vetpharm.uzh.ch/clinitox/toxdb/KLT_016.htm