Das erste, was man sieht ist „Ataxie“.
Die Katze torkelt, kann nicht mehr Stehen oder Laufen, fällt wieder um.
Man könnte an Schwäche, Lähmungen oder einen Autounfall denken.
Das tritt plötzlich auf und dann sollte auch schon der Tierarzt angerufen werden.
Vorheriger Artikel:
(https://tierarzt-gusborn.blogspot.com/2019/12/achtung-gift-gefahrlich.html)
Wir haben im letzten Monat 3 Katzen mit schweren Vergiftungen durch dieses neue Mäuse- und Rattengift in der Praxis gehabt.
Das GIFT ist frei verkäuflich praktisch ohne deutlich sichtbare Warnhinweise.
Anscheinend wird der Giftstoff – eine schwarze Paste – sogar direkt von den Katzen aufgenommen und nicht nur indirekt über vergiftete Mäuse oder Ratten.
Die Katzen kommen zu uns mit schwerer Untertemperatur (normal 38,5°C – ein Patient lag sogar nur bei 32° C), Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit und gleichzeitigen peripheren Krampfanfällen.
Eine gezielte Behandlung oder ein Gegenmittel gegen den Wirkstoff „α-Chloralose“ gibt es nicht.
Die Therapie ist langwierig und ungewiss. Bisher haben wir zum Glück alle Patienten durchbekommen. Man kann nur versuchen die Tiere symptomatisch zu behandeln und sie so lange am Leben zu erhalten, bis das Gift wieder aus dem Körper ist.
Das bedeutet vor allem Wärme, etwas gegen die Krämpfe geben künstliche Ernährung / Infusion und Anregung der Ausscheidung über die Niere.
Sollten Sie ein Tier in diesem Zustand vorfinden, dann ist die 1. Maßnahme eine Wärmflasche und und dann zum Tierarzt.
Hinweis zu dem Giftstoff: https://www.vetpharm.uzh.ch/clinitox/toxdb/KLT_016.htm
Hinweise zu dem Produkt: https://www.neudorff.de/produkte/sugan-maeusekoeder-paste.html
Wir haben für die Wochenenden einen Notdienst für Kleintiere eingerichtet mit 5 Kollegen/innen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und Dömitz.
Doch nicht jeder Notfall, der uns dann vorgestellt wird, ist aus tierärztlicher Sicht wirklich auch ein Notfall.
Das mag für Sie als Besitzer natürlich ganz anders aussehen.
Deswegen empfehlen wir ja auch, immer erst bei uns, oder wenn wir nicht da sind beim diensthabenden Kollegen, anzurufen, damit wir abklären können, ob es wirklich ein lebensbedrohlicher Notfall ist, der wirklich sofort behandelt werden muss, ob es bis zur nächsten regulären Sprechstunde Zeit hat, oder ob Sie besser gleich in die Klinik fahren.
Manche Dinge, die für Sie als Besitzer hoch dramatisch und Angst einflößend sein können, sind nicht schlimm und wir können sie am Telefon beruhigen.
Andere Situationen sind vielleicht schlimmer als gedacht und erfordert eine sofortige Fahrt in eine Klinik ohne Umweg über den Haustierarzt.
Vieles ist allerdings am Telefon auch gar nicht zu beurteilen und muss dann eben direkt am Tier entschieden werden, wie schlimm es tatsächlich ist.
Grundsätzlich kann man vielleicht sagen, dass es vor allem auf den Allgemeinzustand des Tieres ankommt.
Je akuter eine Erkrankung ist, also je plötzlicher sie aufgetreten ist, desto dringlicher ist sicherlich auch eine Behandlung.
Zum Beispiel muss ein Unfall, eine Verletzung natürlich möglichst unmittelbar behandelt werden.
Andererseits muss ein Tier, welches leicht hinkt und das schon seit einer Woche nicht unbedingt am Sonntag zum Tierarzt, sofern sich nicht etwas dramatisch verschlimmert hat.
Ein einzelner Floh ist eigentlich auch kein Notfall, genauso wie ein erbrochener oder im Kot gefundener Wurm.
Die Unterscheidung, was ein NOTFALL ist und was nicht wird auch aufgrund der neuen und ab dem 14.2.2020 geltenden Notdienst-Verordnung für Tierärzte wichtiger werden, denn dann fallen unabhängig von den doppelten Behandlungskosten zusätzlich erst einmal knapp 60,- € Notfallgebühr pauschal an.
Für Katzen habe ich ein kurzes eBook geschrieben, welches sich genau mit dem Thema beschäftigt, wie man wirklich Notfälle erkennt.
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Im Zweifel lieber den Tierarzt anrufen und nachfragen.
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